Zum 2.Mal organisierte die Stadt Friedberg den Markt im Rathauspark. Der Markt wurde am 6. und 7. Mai abgehalten. Der NABU Friedberg war erneut mit seinen Produkten und vielen Informationen präsent.
Unterstützt wurde die vielen Aktven des NABU Friedberg durch die 2 Friedberger Imker, die ebenfalls viele Informationsgespräche führten. Außerdem boten sie ihren reinen Imkerhonig an, der von Bienenvölkern aus Friedberg stammt.
Die erneut vom NABU Friedberg organisierte Tauschbörse erfreute sich in diesem Jahr eines sehr guten Zuspruchs. Großes Interesse zogen auch der Stand des Imkervereins Friedberg und Umgebung sowie die Vorführung zur Herstellung von Terra Preta und Bio-Holzkohle auf sich.
Beim Pflanzentausch standen der Jahreszeit entsprechend vor allem Gemüsepflanzen im besonderen Fokus. Von Tomaten bis Süßkartoffeln, von Mangold bis Salat und diverse Kräuter, das sind nur Beispiele für das vielfältige Angebot an diesem Tag. Vielfach wurden auch eher ungewöhnliche und unbekannte Sorten angeboten. Daneben gab es Angebote von vielen Bienen freundlichen Blühpflanzen. Am Ende des Tages vermeldeten die meisten Besucher, dass sie einen Großteil der mitgebrachten Pflanzen eingetauscht hatten. Das besondere dieses vom NABU organisierten Pflanzentauschs – Geld spielt keine Rolle. Und das unterscheidet diese Veranstaltung von anderen „Tauschmärkten“, die inzwischen bereits zum 11. Mal stattfand.
Einiges Interesse zog auch der Stand der Imker auf sich. Neben vielen Informationen zur Bienenhaltung wurde auch Zubehör für die Bienenhaltung angeboten. Besonders am Herzen liegt ihnen das Wohl der Honigbienen. Allerdings ist bisher infolge der unbeständigen, kühlen und feuchten Witterung kein gutes Jahr für die Bienen. Wie daher die Honigernte in diesem Jahr ausfällt, lässt momentan nicht voraussagen. Aber den Imkern liegen auch die Wildbienen und Hummeln sehr am Herzen. So gab es Gespräche darüber, wie die gemeinsam vom NABU Friedberg und dem örtlichen Imkerverein genutzte Streuobstwiese durch Nistmöglichkeiten für die Wildbienen weiter aufgewertet werden kann. Wichtig ist dabei, das für in der Erde brütende Arten – immerhin die meisten Wildbienen – entsprechende Nistmöglichkeiten geschaffen werden können.
Erstmalig angeboten wurden Vorführungen zur Herstellung von Terra Preta und Bio-Holzkohle. Sowohl die Demonstration als auch die vielen Informationen zur Herstellung und Nutzung dieser „Schwarzen Erde“ zogen ebenfalls großes Interesse auf sich. Mit dem Einsatz von selbst hergestellter Terra Preta lässt sich die Bodenstruktur auch im Gartenbau deutlich verbessern. So können sich Mikroorganismen ansiedeln, Wasser und Nährstoffe gespeichert werden.
Gut nachgefragt wurde an diesem kühlen Nachmittag von den Besuchern die Stärkung in Form von heißem Kaffee und Kuchen. Am Ende des rund vier stündigen Events konnte Ruth Müller vom NABU Friedberg festhalten: „Das große Interesse an diesem aufgewerteten Tauschmarkt zeigt hat uns doch etwas überrascht, aber auch sehr gefreut. Wir werden an dieser Tauschbörse festhalten und gehen bereits in die Planung für die Herbst-Tauschbörse.“
Unter dem Klimawandel mit den heißen und trockenen Sommern hatten viele einheimische Tiere und Pflanzen zu leiden. Sehr stark davon betroffen waren die Amphibien. Bäche, kleine Seen, Tümpel sowie Feuchtwiesen fielen trocken und damit verringerten sich die noch vorhandenen Lebensräume der Amphibien. Auch die immer intensivere Landnutzung sowie der weiter stark zunehmende Autoverkehr trugen zu dem dramatischen Bestandsrückgang bei.
Wie hat sich die Population am Amphibien-Lehrpfad am Winterstein in den letzten Jahren entwickelt? Das war das Ziel einer vom NABU Friedberg veranstalteten Wanderung. Obwohl das Wetter für die Exkursion nicht günstig war, fanden sich viele Interessierte ein, um sich über den Lebensraum der Amphibien zu informieren. Alle Teilnehmer hofften selbstverständlich Frösche, Kröten und Molche in ihrem natürlichen Umfeld zu sehen.
Treffpunkt war der Wanderparkplatz in der Nähe des Forsthauses Winterstein. Auf dem Weg bis zum Lehrpfand der Amphibien wurden die Teilnehmer vom Amphibienkenner Klaus Heinold auf einige Wasserstellen mit kleinen Bachläufen aufmerksam gemacht. Diese bieten ideale Lebensbedingungen für Feuersalamander. Leider ist der Feuersalamander durch einen lebensgefährlichen Pilz bedroht und wird deshalb immer seltener.
Auch Suhlen der Waldtiere waren zu sehen, die auch – so lange sie feucht waren – von Kröten, Fröschen und Molchen genutzt werden. Angekommen am Lehrpfad wurden die Teichränder abgesucht, um Laich oder einzelne Tiere zu finden. Durch die Kälte der letzten Tage, so Heinold, werden wohl nur wenige Tiere bzw. nur frischer Laich zu finden sein. Tatsächlich wurde in mehreren Teichen Laich gefunden, aber es konnten auch Teichmolche sowie ein Bergmolch bewundert werden. Höhepunkt des Abends waren jedoch zwei Gelbbauchunken, die heute vor allem Teiche Steinbrüche, Kiesgruben sowie Truppenübungsplätze besiedeln. Reges Leben in den kleinen Tümpeln zeigte sich dann bei den Insekten wie Köcherfliegenlarven und Gelbrandkäfer. Insgesamt zeigte sich ein ernüchterndes Bild – die Population der Amphibien ist ebenfalls eingebrochen. Bleibt zu hoffen, dass sie sich in den nächsten Jahren bei günstigeren Wetterbedingungen und ausreichend Nahrung erholen kann. In die einsetzende Dämmerung ging es dann zurück zum Wanderparkplatz, wo die Exkursion endete.
In den Auwiesen entlang der Wetter zwischen den Friedberger Stadtteilen Dorheim und Fauerbach haben sich in den letzten Jahren etliche Storchenpaare angesiedelt. Einige bauten jedoch ihre Horste auf den dort stehenden Hochspannungsmasten, was natürlich mit hohen Risiken für die Tiere einhergeht. Außerdem kann es dann immer zu Leitungsanflug mit Störungen der Stromversorgung kommen. In der Folge wurde versucht, die Störche an diesen gefährlichen Plätzen zu vergrämen. Andere nutzten die beiden vor Jahren aufgestellten Storchenmaste und brüteten hier.
Ein weiteres Paar hatte sich als Brutplatz vor ein paar Jahren einen alten Betonmast auserkoren. Die dort verlaufende Leitung versorgt den nahegelegenen Bauernhof mit Strom. An dieser Leitung kam es inzwischen zu Kurzschlüssen, die den Hof vorübergehend von der Stromversorgung abschnitten. Ursache waren die durch den Vogelkot geschädigte Ummantelung der Leitung sowie aus dem Nest herabhängende Äste. Ende letzten Jahres wurde der bisherige Bau daher abgeräumt. Darüber hinaus war dieser von den Störchen gewählte Platz durch die in unmittelbarer Nähe verlaufenden Hochspannungsleitungen gefährlich für die Vögel.
Als bekannt wurde, dass der Horst abgeräumt wurde, setzten sich Vertreter des NABU Friedberg dafür ein, dass ein Ersatz bereitgestellt wird. Nach beachtenswert kurzer Zeit wurde dem Wunsch des NABU Friedberg stattgegeben und ein neuer Storchenmast wurde bereits im März 2023 in einiger Entfernung neu aufgestellt. Für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung bedankt sich der NABU Friedberg bei allen Beteiligten. Hervorzuheben sind insbesondere Udo Seum sowie der Naturschutzfonds Wetterau, der den Mast finanziert hat. Dies gilt ebenfalls für die OVAG, die das Aufstellen des Mastes mit Maschinen ermöglicht hat. Auch dem Team vom zuständigen Forstamt Nidda gilt besonderer Dank.
Übrigens wurde der erste Storch auf diesem neuen Mast bereits am gleichen Tag gegen Abend gesichtet. Bilder vom Aufstellen des Mastes finden Sie in der Bildergalerie.
Sie sind nur etwas über 20 cm groß, verfügen aber über eine Flügelspannweite von rund 55 cm. Der Steinkauz, eine der kleinsten Eulenarten, ist trotz der geringen Größe ein ganz fleißiger Mäusejäger, verschmäht auch größere Insekten und Würmer nicht. Ihr Lebensraum sind Parks mit lichtem Baumbestand und bei uns vor allem die traditionellen Streuobstwiesen. Insbesondere während der Paarungszeit, die in der Regel schon früh im Februar/März beginnt, sind sie bei einsetzender Dämmerung bis in die Nacht zu hören. Übrigens, wer das Glück hat, einen Steinkauz zu sehen, der kann am Gefieder nicht erkennen, ob das ein Männchen oder das Weibchen ist. Sie sind lediglich an den Rufen zu unterscheiden.
Mit ihren Rufen verteidigen die Männchen ihre Reviere. Und genau das ermöglicht es, die Besetzung der Reviere in der Paarungszeit zu kontrollieren. Der NABU Friedberg lud daher zu einer Steinkauzexkursion imDorheimer Wingert unter Führung von Wolfgang Köhler ein. So machten sich nach der Begrüßung durch die NABU-Vorstandsmitglieder Ruth Müller und Harald Bernd insgesamt 14 Besucher, darunter auch mehrere Kinder auf den Weg. Köhler imitierte mit einer Lockflöte die Rufe eines Kauzes. Und bereits beim ersten Halt waren gleichzeitig die Rufe der ihr Revier verteidigenden Steinkauzmännchen zu hören.
Köhler erläuterte die Bedeutung der Rufe. Es beginnt mit„harmlosen“ Rufen, die zeigen, das Revier ist besetzt. Bleibt der Eindringling trotzdem werden diese „aggresiver“, bis der Eindringling schließlich verschwindet.. Im Laufe des weiteren Rundwegs waren weitere Rufe zu hören. „Insgesamt haben wir an diesem Abend 5 Steinkäuze auf dem Wingert gehört“, resumierte Müller. Für den Dorheimer Wingert bedeutet das einen guten Besatz und ist ein Zeichen dafür, dass genügend Nahrung zur Verfügung steht. Nach etwa 1,5 Stunden ging es dann zum gemütlichen Teil über. In einem „Versorgungswagen“ standen Laugengebäck sowie heißer Apfelsaft und Apfelwein bereit. Nach der Exkursion in Kälte und Dunkelheit eine willkommene Stärkung, die auch gerne von den Besuchern angenommen wurden. Ein Hinweis auf die nächste Exkursion des NABU Friedberg: Thema sind dann Amphibien. Sie ist geplant für den 22.April um 18 Uhr und startet am Wanderparkplatz Winterstein. Weitere Informationen zu allen Angeboten finden Interessierte im Internet unter www.NABU-Friedberg.de.
Es war kalt, windig und manchmal schoben sich dunkle Wolken vor die Sonne, aus denen Graupelschauer fielen. Trotzdem hatten sich 17 Teilnehmer zum Baumschnittkurs des NABU Friedberg eingefunden. NABU-Vorstandsmitglied Ruth Müller begrüßte die Gäste und übergab dann an Jürgen Faust, der den Schnittkurs für Obstbäume leitete.
Zunächst gab es einige Hinweise zur Theorie des Baumschnitts. Welche Schnittwerkzeuge werden benötigt, wann sind die besten Schnittzeitpunkte und welche Ästen werden geschnitten oder gekürzt? „Für den Baumschnitt werden in der Regel nur gute Scheren sowie Baumsägen benötigt“, erläuterte Faust. „Motorsägen sollten nur in ganz wenigen Situationen eingesetzt werden.“ Wann der Baumschnitt durchzuführen ist, hängt vor allem von den Obstbaumsorten ab.
Anschließend demonstrierte Faust den Baumschnitt an Jung- und Altbäumen. Erstaunt beobachteten die Teilnehmer, wie scheinbar radikal die Bäume geschnitten wurden. Faust begründete jedoch alle Schnitte, die der Verjüngung und dem Auslichten dienten. Anschließend gab es eine Kaffeepause mit süßem oder kräftigem Kuchen, gespendet von fleißigen NABU-Mitgliedern. Die Stärkung und der heiße Kaffee wurden von den Teilnehmern gerne angenommen.
Nach der Pause ging es dann für die Teilnehmer ans Bäumeschneiden. Nach zunächst zögerlichem Beginn wurde unter Anleitung dann immer mutiger gearbeitet. Viele Äste fielen zu Boden und verschafften dann den Altbäumen Licht und Luft. Weniger Äste und weniger Fruchtansätze ermöglichen so den Bäumen die ganze Kraft auf weniger Früchte zu konzentrieren. Nach den praktischen Übungen endete der Kurs bei zunehmender Kälte. Das Echo der Teilnehmer lässt sich kurz zusammenfassen: Die Kombination von Theorie und Praxis, die fundierten Antworten auf die vielen Fragen, die Versorgung mit heißem Kaffee und Kuchen, all das bot den Teilnehmern einen ausgewogenen Schnittkurs. Bilder und Informationen zu dieser und weiteren Angeboten des NABU Friedberg sind unter www.NABU-Friedberg.de eingestellt.