22. November - Lesung von Jennifer Sieglar

Erstmals haben Freundeskreis der Stadtbibliothek und NABU Friedberg bei einer Lesung kooperiert. Jennifer Sieglar, Fernsehjournalistin und Autorin, ist bekannt durch ihre Tätigkeiten für den KIKA (Kindernachritensendung logo), den Hessischen Rundfunk (Nachrichten in der Hessenschau sowie beim ZDF Auslandsjournal.

Ein Jahr lang hat sie versucht, umweltgerechter zu leben, und darüber ihr Buch "Umweltliebe" geschrieben. Was dabei herauskam, was sie erlebt hat und wie sie auf den Namenszusatz "Bio" hereingefallen ist, das schilderte sieu.a.  in ihrem Buch. Erfrischend war vor allem die Art, wie sie die Texte aus ihrem Buch auch durch Ergänzungen schilderte. Tenor: wer nicht dabei war, hat wirklich etwas verpasst!

2. November - Fruchtaufstriche herstellen mit der NAJU Wetterau

Am 2.November traf sich eine Gruppe Jugenlicher von der NAJU Wetterau bei Fam. Müller in Friedberg-Dorheim, um unter ANleitung von Ruth Müller Fruchtaufstriche herzustellen. Äpfel und Quitten wurden verarbeitet und am Ende war noch Fruchtmark übrig und die Jugendlichen stellten daraus Quittenbrot her. Beides, die Fruchtaufstriche und das Quittenbrot, soll nun auf dem Friedberger Weihnachtsmarkt an der Stadtkirche verkauft werden. Der NABU Friedberg ermöglicht den Verkauf und räumt der NAJU Wetterau einen Platz im NABU-Stand auf diesem Markt für ihre Produkte ein.

10. Oktober - Sicherung einer Überlandleitung gegen Vogeltod durch Stromschlag

Leitungsschutz wird aufgesetzt
Leitungsschutz wird aufgesetzt

  Ein Storch fliegt über grüne Auenwiesen oder Felder. Er sucht vielleicht einen Aussichtsplatz, um nach Nahrung für die Jungen Ausschau zu halten. Ein Strommast scheint der richtige Platz zu sein. Der Storch hat sich schon auf die Landung vorbereitet. Dabei streifen seine Schwingen stromführende Leitungen, er stürzt ab und ist auf der Stelle tot. Diese kleine, aber folgenreiche Geschichte, könnte so ablaufen und sie ist in dieser Form in Deutschland bereits vielfach geschehen. Dabei kann mit verhältnismäßig geringem Aufwand Abhilfe geschaffen werden. In der Regel sind die Isolatoren an den Masten zu kurz und müssten verlängert werden. Am einfachsten ist es, durch eine Schutzhaube den geschützten Bereich der Leitung zu verlängern. Die Vögel sind damit weitgehend gegen solche tödlichen Unfälle, wie sie beim Anflug auf die Masten immer wieder geschehen, gesichert.

  Die OVAG hat genau eine solche Maßnahme an einer Stromleitung zwischen Bauernheim und Dorheim in den letzten Tagen umgesetzt. Vorangegangen war ein Hinweis, den Mitarbeiter der Staatlichen Vogelschutzwarte Hessen auf diese noch nicht hinreichend gesicherte Stromleitung gaben. Martin Hormann und Gerd Bauschmann, beide von der Vogelschutzwarte, setzten sich aufgrund einer Anfrage durch Aktive der örtlichen NABU-Gruppe mit der OVAG Netz GmbH in Verbindung. Der Einbau einer Schutzmanschette wurde auch zügig von der OVAG in Auftrag gegeben und nun war es soweit. Die Schutzmanschetten wurden in dieser Woche von der beauftragten Firma montiert und so eine mögliche Gefahren weitgehend ausgeschaltet. Weitere Bilder finden Sie hier

28. September 2019 - ASV und NABU führen über die Kläranlage und demonstrieren Elektrofischen in der Usa

Markus Klug in der Schaltzentrale der Kläranlage
Markus Klug in der Schaltzentrale der Kläranlage

  Beim ASV Friedberg und dem NABU Friedberg drehte sich am vergangenen Samstag alles rund ums Wasser, das Lebenselixier aller Lebewesen und Pflanzen. Die Idee für diese Kooperationsveranstaltung wurde über die bereits bestehende Zusammenarbeit beider Vereine in der Notgemeinschaft Usa ermöglicht. „Wer nicht anwesend war, hat wirklich etwas verpasst,“ so brachte Axel Müller vom NABU Friedberg es auf den Punkt. Aber zurück zu der Veranstaltung.

  Im ersten Teil erläuterte Markus Klug, verantwortlich für die Bad Nauheimer Kläranlage und Mitglied beim ASV, wie die Klärung des Abwassers erfolgt. Ausgelegt auf etwa 45.000 Einwohner sind derzeit nahezu 40.000 Menschen an die Kläranlage angeschlossen. Klug schilderte sehr anschaulich, vor der Schaltzentrale der Kläranlage stehend, die einzelnen Stufen der Klärung bis hin zum gereinigten Abwasser, das dann in die Usa geleitet wird. Ein besonderes Problem stellen Medikamentenreste dar, die die Organismen in der letzten Klärstufe in erheblichem Maße schädigen können.  Anschließend erfolgte noch eine Führung über das gesamte Gelände.

Blick auf den im Winter renaturierten Teil der Usa
Blick auf den im Winter renaturierten Teil der Usa

Es schloss sich ein kleiner Imbiss mit Apfelwein und Apfelsaft vom Dorheimer Wingert an. Frisch gestärkt führten Wolfgang Heisig und Markus Klug die Gruppe zur Usa. Sie erläuterten, wie in den Flüssen heute die vorkommenden Fischarten bestimmt werden. Beim sog. Elektrofischen wird die Muskulatur der Fische vorübergehend betäubt. Sie können mit dem Köcher kurz zur Bestimmung aus dem Wasser geholt werden. Je nach Größe hält die Betäubung maximal 20-30 Sekunden an. „Keinesfalls dürfen Fische mit diesem Verfahren zum Verzehr gefangen werden“, erläuterte Heisig. „Und die Verwendung der Geräte setzt eine entsprechende Ausbildung sowie eine Genehmigung voraus.“ Ganz begeistert waren die Referenten davon, wie schnell die Renaturierung der Usa Früchte getragen hat. Es sind innerhalb eines halben Jahres wieder nahezu ursprüngliche Situationen entstanden. Große Steine im Flussbett, seitliche Stämme am Ufer haben bereits wieder Kies- und Sandbänke entstehen lassen. Und eine Vielzahl unterschiedlicher Fische bevölkern diesen Bereich wieder. So wurden u.a. Barben, Döbel, Hasel, Schmerlen und Forellen gefunden, darunter auch viele, die in diesem Jahr geschlüpft sind. „Ein großer Erfolg und tolles Ergebnis dieser Renaturierungsmaßnahme,“ betonten Heisig und Klug. Wie alle Teilnehmer sowie etliche interessierte Spaziergänger feststellten bietet auch der neu entstandene Flusslauf wunderschöne Ausblicke und hebt sich wohltuend gegen das eintönige, weil begradigte Einerlei heutiger Flusslandschaften in den Städten ab. Weitere Bilder finden Sie hier

22. September 2019 - Herbstspaziergang - Thema Hege und Pflege der Wildtiere

Revierverantwortliche Katrin Schäfer (re) und Michel Lauer mit ihren Jagdhunden
Revierverantwortliche Katrin Schäfer (re) und Michel Lauer mit ihren Jagdhunden

 Bei bestem Spätsommerwetter trafen sich knapp 30 Besucher zum Herbst-Spaziergang des NABU Friedberg. Ziel war der Dorheimer Wingert. Ruth Müller vom NABU Friedberg, konnte als Referentin die Jagdpächterin des Dorheimer Reviers, Katrin Schäfer, begrüßen. Mit dabei waren Michel Lauer und Klaus Heinold, die sie bei den vielfältigen Aufgaben der Hege und Pflege unterstützen.

  Heimisch sind im Revier Niederwild wie Reh, Feldhase, Kaninchen aber auch Fasan und Rebhuhn. Letzteren geht es, wie vielen anderen Tieren der Offenlandschaft auch, allerdings schlecht. Denn es fehlen in vielen Bereichen „verwilderte“ Grundstücke, die ausreichend Deckung bieten. Gerade diese liefern den Tieren auch Nahrung. Zum Verlust des Lebensraums kommen als Bedrohung des Niederwilds neben heimischen Beutegreifern wie Fuchs, Marder und Greifvögel auch nicht heimische Arten wie die Waschbären hinzu. So possierlich diese auch aussehen, es sind und bleiben Tiere, die bei uns keine natürlichen Feinde haben und sowohl in der Tierwelt als auch in den Siedlungen erhebliche Schäden anrichten. „Wer einmal einen Waschbären auf dem Dachboden hatte, der weiß, wovon ich spreche“, führte Schäfer aus.

  Kurz darauf wurden am Wegesrand die Reste eines Fasanenhahns gefunden, der von einem Greifvogel erlegt wurde. Dies zeigt schon die Gefahren, denen Niederwild durch heimische Beutegreifer ausgesetzt sind. „Zum Glück funktioniert die Zusammenarbeit im Dorheimer Revier zwischen Jägern und Naturschutz sehr gut und es gibt ausreichend wilde Ecken, die als Versteck und Nahrungsquelle dienen und so die Populationen erhalten können“, so Schäfer. Besonders günstig ist die Beweidung mit Schafen, die die Vegetation auslichtet und so auf den Wiesen ausreichend wilde Kräuter als Äsung für Rehe entstehen lässt.

  Ruth Müller wies auf einige grundlegende Probleme bei der Pflege der Obstbaumgrundstücke hin. So weisen durch die Trockenheit viele Obstbäume massive Schäden auf und der Erhaltungszustand vieler Bäume ist schlecht. Ein weiteres Problem stellt falsche Bearbeitung der Wiesen wie das Mulchen der vor wenigen Jahren angelegten Ausgleichsflächen dar. Dies führt zu einer Zerstörung der biologischen Vielfalt. „Auch wir Menschen zerstören nach wie vor unsere Umwelt“, sagte Müller. „So werden selbst in Schutzzeiten Wildtiere z.B. durch Befahren der Wiesen mit Quads oder Motocross-Maschinen gestört.“ Zum Abschluss des informativen Rundgangs gab es dann noch Kaffee, Kuchen und Apfelsaft vom Dorheimer Wingert zur Stärkung. Weitere Bilder finden Sie hier

September 2019 - ISEK in Friedberg

Auch wenn es um Belange der Stadt Friedberg geht, setzt sich der NABU Friedberg ein. So begleitet der NABU Friedberg auch Anliegen der Stadt wie zum Beispiel Erarbeitung eines Tourismuskonzepts. Die Stadt ist ja seit Jahresanfang im Verband Tourismusregion Wetterau vertreten. Unser Schwerpunkt - wir wollen verdeutlichen, dass Friedberg nicht nur aus der Burg, der Stadtkrche und weiteren Sehenswürdigkeiten in der Kernstadt besteht. Ob es das NSG Hechtgraben, Reste von Streuobstwiesen, die Flüsse Usa und Wetter sowie Naturdenkmäler wie alte Speierlinge sind,  die Gemarkung beherbergt viele Naturschätzen. Das ist unser Ansatz.

Auch in dem im letzten Jahr angestoßenen ISEK-Prozess (Integriertes Stadt-Entwicklungs-Konzept) beteiligt sich der NABU Friedberg. Auch hier ist unser Ansatz - die Natur gilt es nicht zu vergessen. Und besonders wichtig - nicht nur irgendwelche Konzepte erarbeiten - davon gibt es bereits genug. Wir wollen endlich auch die Realisierung sehen! (siehe auch aktuell: WZ vom 19.9.2019 "Agenda heißt jetzt ISEK" von Jürgen Wagner

7. September - Tauschen und Plauschen: Tauschmarkt zusammen mit dem Imkerverein

Schlechtes Wetter mit Regen, kein Grund für den harten Kern des Imkervereins und des NABU Friedberg nicht am Herbst-Tauschmarkt teilzunehmen. Und es kamen auch etliche Tauschwillige. Das Angebot umfasste neben Imkereibedarf verschiedenste Pflanzen, Gartenerzeugnisse oder Samen fürs kommende Frühjahr. Besonderes Interesse zogen die insektenfreundlichen Blühpflanzen von Beate Alberternst und Stefan Nawrath auf sich. Die Imker hatten darüber hinaus auch viele Arbeitsgeräte aufgebaut, die für die Imkerei benötigt werden und ermöglichten so einen Einblick in ihre für uns alle wichtige Arbeit.

  In Anbetracht des leichten Regens hatten die Organisatoren ausreichend Zelte und Pavillons aufgebaut. So konnten die Tauschgeschäfte weitgehend im Trockenen über die Bühne gehen. Und es geschah, was sich die Organisatoren besonders wünschten – beim Tauschen ergaben sich viele vertiefende Gespräche. So berichtete Anne Mühlemeier, Vorstandsmitglied des Imkervereins Friedberg und Umgebung: „Wir freuen uns über das anhaltende Interesse an der Imkerei und haben eine Reihe sehr interessanter Gespräche geführt.“ Starken Zuspruch erfuhren angesichts der Witterung Kaffee und Kuchen. Entsprechend der Jahreszeit war der „Quetschekuche“ der Renner.

  Viele Gespräche drehten sich darum, was der Einzelne gegen Artenschwund und Insektensterben tun kann. Dabei liegt die Antwort auf der Hand - dauerhafte Blühflächen mit heimischen Pflanzen anlegen sowie „Wilde Ecken“ in jedem Garten schaffen. Ebenso dazu gehören aber inzwischen auch Nistkästen für unsere Tiere sowie geschützte Futterplätze für die kalte Jahreszeit. „Erstmalig dabei hatten wir eine Futterstation für Eichhörnchen, die im Karl-Wagner-Haus für uns gebaut wurde,“ sagte Ruth Müller vom NABU. Zum Abschluss wurde dann noch ein Quiz ausgewertet, an dem sich die Besucher beteiligen konnten. Die drei Gewinner erhielten ein kleines Körbchen mit selbstgemachten Fruchtaufstrichen sowie einer Flasche Sirup. Die Veranstalter waren insgesamt mit dem Verlauf des Marktes Tauschen und Plauschen zufrieden und freuen sich bereits auf eine Weiterführung im kommenden Jahr.

31. August - Zum SOLAWI-Sommerfest eine Führung in das einzige Friedberger NSG

Am 31. August feierten die Mitglieder der SOLAWI in Dorheim auf dem Gelände von Holger Pabst ihr Sommerfest. Der NABU Friedberg wurde gebeten, eine kurze Führung zum NSG Hechtgraben anzubieten. Auch wenn die Natur sehr stark unter der Trockenheit  leidet, gab es doch einige interessante Dinge zu entdecken. Ruth Müller berichtete einiges zur Historie dieser Flächen- Auch zur Entstehung dieses Naturschutzgebietes und seine heutige Bedeutung kamen nicht zu kurz. Ihren Abschluss fand die kurze Exkursion an einer der Grabentaschen. Als dann noch ein paar Rehe aus der Deckung sprangen wurde den Teilnehmern die Bedeutung der Heckenbereiche insbesondere für die schützenswerte Tierwelt deutlich.

August 2019 - Auszeichnungen für fledermaus- und schwalbenfreundliche Häuser

Nach den bereits verliehenen Auszeichnungen für die Kirchengemeinde in Ossenheim und an die Familie Schultheis in Bauernheim zeichnete der NABU Friedberg weitere Familien mit einer Plakette und Urkunde aus.

Am 24. August konnte Ruth Müller (li) Ralph Mörschel und Susanne Repp für die Fledermauspopulation in ihrem Gehöft bei Bruchenbrücken auszeichnen.

Nur ein paar Tage später erhielt dann Holger Pabst für die weit über 20 Schwalben-Brutpaare, die sich in den Stallungen und rund um die weiteren Gebäude befinden, ebenfalls eine Plakette mit Urkunde.

  Besonders erfreulich - in beiden Fällen konnte sich die Ruth Müller davon überzeugen, dass in Bruchenbrücken auch Schwalben nisten und auf dem Hof der Familie Pabst in Dorheim Fledermäuse eine Heimat haben.  "Also werden wir vom NABU Friedberg uns auch dafür einsetzen, dass weitere Auszeuchnungen erfolgen," ergänzte Ruth Müller.

23. August - Batnight an den Waldteichen in Bad Nauheim

„Fledermäuse zeigt euch, wir kommen“ – so oder so ähnlich hätte der Ruf der rund 100 Besucher der Fledermausexkursion von NABU Bad Nauheim und Friedberg lauten können. Besonders erfreulich – unter den Besuchern waren über 30 Kinder. Nach der Begrüßung ging es los zu den Bad Nauheimer Waldteichen. Angeleitet von Maxi Heuer und Ruth Müller standen auf halber Strecke Spiel, Spaß und Information im Vordergrund. Unterstützt wurden beide durch die Fledermaus-Handpuppen Feline und Gaston.

  Wie leben die Fledermäuse, zu welcher Tiergattung zählen sie und wie orten sie ihre Nahrung, das waren nur ein paar der Themen. Da diese fleißigen Insektenjäger durch Nahrungs- und Quartiermangel bedroht sind, wurde auch angesprochen, wie wir Menschen diesen nützlichen Tieren helfen können. Bevor die Kinder ungeduldig wurden, gab es dann verschiedene Spiele. So versuchten einige „Fledermaus“-Kinder mit verbundenen Augen andere „Insekten“-Kinder zu fangen. Schließlich standen die obligatorischen Gummibärchen-Fangspiele auf dem Programm. Dabei zeigten die Kinder ihren ganzen Einfallsreichtum und „erbeuteten“ auf ganz unterschiedliche Weise ihre „Nahrung“. Und nicht nur die Kinder hatten Spaß, auch bei den Erwachsenen sah man an diesem Abend nur lachende Gesichter.

  Als bereits die ersten Fledertiere in der Luft zu sehen waren, gab es kein Halten mehr. Ruth Müller und Maxi Heuer packten die „Bat-Detektoren“ aus und verteilten sie. Hinzu kamen noch einige von Eltern mitgebrachten Detektoren. So ausgestattet ging es dann an die nahegelegenen Waldteiche. Hier gelang es dann nach Einbruch der Dunkelheit drei Fledermausarten, die Zwergfledermaus, die Wasserfledermaus und einen Abendsegler zu orten. Und immer, wenn eines der vorbeihuschenden Tiere zu sehen war, erhob sich großes „Hallo“. „Wir waren angetan vom Verhalten der Kinder. Die Detektoren wurden völlig unkompliziert weitergegeben,“ sagte Ruth Müller. „Am Ende dürfte nahezu jedes Kind einmal eines der Geräte in der Hand gehabt haben.“ Nach etwa zwei Stunden ließ das Jagdfieber nach und Müdigkeit machte sich breit. Zufrieden mit dem Erlebten verabschiedeten sich die Besucher nach und nach und bedankten sich bei den Organisatoren für diesen gelungenen Abend. Weitere Bilder

4. August - NABU Friedberg bei Friedberg spielt

Zum 2.Mal war der NABU Friedberg beim Spielefest der Stadt Friedberg mit einem Stand vertreten. Neben einer Reihe von interessanten Gesprächen wurden weitere Kontakte geknüpft. In erster Linie wurden aber Spiele und Bastelarbeiten für Kinder angeboten. Besonders viele Kinder waren fasziniert von den Riesenseifenblasen. 

Weitere Angebote waren ein Fledermaus-Memory sowie Fledermauspuzzles. Gebastelt wurden einfache Insektenhotels sowie für die Kleinen ein Wolfs-Bastelbogen.

Weitere Bilder in der Bildergalerie

29. Juni - Sommerschnitt von Obstbäumen

  Nach dem Winterschnittkurs bot der NABU Friedberg dieses Jahr auch einen Kurs zum Obstbaumschnitt im Sommer an. Ruth Müller von NABU Friedberg und der Kursleiter Jürgen Faust begrüßten bei schweißtreibenden Temperaturen die zehn Teilnehmer. Zunächst gab Faust einen Überblick über erforderliche Arbeitsgeräte und vermittelte dabei auch die richtigen Schneidetechniken. Aber er wies auch auf Arbeitsweisen hin, die sich aus Sicherheitsgründen unterbleiben sollten. „Eine Kettensäge von einer Leiter einzusetzen ist fahrlässig – hier ist die Verletzungsgefahr sehr groß“, so Faust.

 

  Es folgte ein Überblick über die verschiedenen Obstsorten und deren unterschiedliche Behandlung beim Schnitt. So bietet sich bei besonders triebigen Bäumen, z.B. manchen Apfelsorten, ein Sommerschnitt an, um das Wachstum zu beruhigen. Auch das Auslichten und Entlasten bei zu starkem Fruchtbehang findet im Sommer statt. Bei Kirschbäumen sind nach seiner Einschätzung grundsätzlich die Monate Juni/Juli gut geeignet. Die Gefahr von Wundbrand und Schädlingsbefall sind im Vergleich zum Schnitt in anderen Jahreszeiten geringer.

 

  Nach der Theorie ging es dann an die praktische Umsetzung. Zunächst wurde der Auslichtungsschnitt bei Apfelbäumen durchgeführt sowie Themen wie Schädlinge und Krankheiten bei den Bäumen behandelt. „Grundsätzlich sollte auch beim Auslichten der Bäume immer auf mögliche Vogelnester geachtet werden“, bemerkte Faust. Nach einer Pause mit Kaffee, kalten Getränken und Kuchen wurde der Schnitt eines Kirschbaumes geübt. Faust genügte ein kurzer Blick auf den Baum um die Knackpunkte festzustellen. „Der rund 40 Jahre alte Baum, wurde als Mittelstamm in der Erwartung gekauft, dass der Baum nicht so groß würde“, stellte Faust fest. Leider trifft das nicht zu und sie werden genau so groß wie Hochstämme. „Vor etlichen Jahren wurde dieser Baum dann massiv geschnitten, was ihn in den Folgejahren zu besonders starkem Wachstum angeregt hat.“ Übrig blieb am Ende ein in Form gebrachter Kirschbaum mit lockerem Astwerk - sowie jede Menge Astabschnitte, die nun vom Eigentümer entsorgt werden dürfen. Auch die Verschattung des restlichen Grundstücks wurde durch den deutlichen Rückschnitt behoben. Fazit des Baumschnittkurses: Viel gelernt, einiges an Spaß gehabt und bei herrlichem Sonnenwetter auch gut versorgt mit Kuchen und Getränken, darunter naturbelassener Apfelsaft vom Dorheimer Wingert.

15. Juni - Fledermausbeobachtung an den Straßbach-Teichen

 Eigentlich stimmte alles an diesem Samstagabend – es regnete nicht, es war windstill und über den Straßheimer Teichen waren ausreichend Insekten unterwegs. Doch es zeigten sich zunächst keine Fledermäuse. „Für unsere Besucher, insbesondere die Kinder tut uns das sehr leid,“ äußerte sich Ruth Müller, Referentin des Abends vom NABU Friedberg.

 

  Doch der Reihe nach. An diesem schönen Abend konnten ASV und NABU Friedberg knapp 35 Besucher, darunter 9 Kinder begrüßen. Empfangen wurde sie von einem großen Vogelkonzert u.a. von mehreren Nachtigallen. Am Himmel vollführten die Mauersegler ihre Flugschau und ein Roter Milan sowie ein Graureiher kamen zu Besuch.  Nach der Begrüßung durch Vertreter beider Vereine informierte Ruth Müller über die Fledermäuse. Wie sie leben, wo sie ihre Jungen aufziehen, worin ihre Nahrung besteht und vor allem, wie sie ihre Beute aufspüren. Spiele rund um die Fledermaus und ihre Jagdmethoden – die Beute für die Kinder waren Gummibärchen - ergänzten die Wissensvermittlung und bereiteten viel Spaß.

  Anschließend wurden die Detektoren ausgepackt und deren Handhabung erklärt. Und dann warteten Besucher und Organisatoren am Rand des großen Fischweihers auf die Fledermäuse. Dabei wurden alle auf eine lange Probe gestellt, denn weit und breit war auch mit den Detektoren kein Fledertier ausfindig zu machen. Erst sehr spät, als fast schon alle Besucher gegangen waren, konnten dann mit Hilfe der Detektoren einzelne Fledertiere geortet werden. Zwischen den Zwergfledermäusen dürfte auch zumindest eine Wasserfledermaus dabei gewesen sein, die ihre Beute direkt über der Wasseroberfläche jagt.

 

  Die Gründe für die späten und wenigen Beobachtungen sind schnell ausgemacht. Der Bestand an Fledermäusen geht seit Jahren drastisch zurück – ein von uns Menschen verursachtes Problem. Viele geeignete Quartiere wurden z.B. durch die Dämmung unserer Häuser zerstört. Zusätzlich hat das große Insektensterben die Nahrungsgrundlage massiv verkleinert. Hinzu kam, dass durch den trockenen und heißen Sommer im letzten Jahr viele Jungtiere nicht überlebt haben. „Es gibt auch Anzeichen dafür, dass die Situation in anderen Regionen nicht besser ist“, ergänzt Müller. Bleibt zu hoffen, dass immer mehr Menschen ihre Verantwortung für die Natur erkennen und zum Beispiel großflächige Blumenwiesen mit heimischen Blütenpflanzen anlegen. Dies würde die Nahrungsgrundlage für Insekten, den Beutetieren der Fledermäuse und Vögel, verbessern. Gleichzeitig gilt es, Quartiere zu schaffen und den Einsatz von Pestiziden drastisch zu reduzieren.

2. Juni - Aktionstag auf der Streuobstwiese

Der NABU Friedberg lud zu einem Aktionstag auf der Streuobstwiese unter dem Titel "Von Bienen, Pflanzen und Tieren" ein. Neben dem NABU Friedberg waren auch der Imkerverein Friedberg und Umgebung, ein Jäger  sowie die Projektgruppe Biodiversität mit etlichen bienenfreundlichen Stauden vertreten.  Daneben stand auch Informationsmaterial zur Beweidung der Streuobstwiesen zur Verfügung. Bei herrlichem Sommerwetter standen für die Besucher neben Informationen noch Kaffee, verschiedene leckere Kuchen sowie naturreiner Apfelsaft vom Wingert bereit. Es ergaben sich im Laufe des Nachmittags eine ganze Reihe sehr intensiver Gespräche - ob zur Problematik des Themas Landwirtschaft, zu Fragen zur Imkerei oder auch zur Umgestaltung von Gärten in insektenfreundliche Oasen. Auch die Wetterauer Zeitung hatte Loni und Harald Schuchardt geschickt, die einen lesenswerten Artikel in der WZ veröffentlicht haben. Zum Artikel gelangen Sie hier

25. Mai - Führung zur Blumenwiese an der Diebsschleiche

Bei herrlichem Sonnenschein trafen sich nahezu 30 Teilnehmer an der 2017 angelegten artenreichen Blumenwiese. Hier erhielten sie nach der Begrüßung durch Harald Bernd vom NABU Friedberg und der Referentin Dr. Beate Alberternst einen Einblick in die Anlage, Gestaltung und Pflege einer solchen Fläche. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Aktionswochen gegen das Insektensterben statt. Gemeinsame Ausrichter dieser Exkursion waren NABU Friedberg und Soroptimist-Club Bad Nauheim, der mit großzügiger Spende die Anschaffung des Saatgutes ermöglicht hat.

  Was die Besucher zunächst sahen war ein wahres Blumenmeer aus Margeriten. Hier erläuterte Dipl.-Biologin Beate Alberternst die Rahmenbedingungen und die kurze Historie dieser Wiese. Ursprünglich Teil einer Ackerfläche, wurde diese durch den Bau der Umgehungsstraße Dorheims abgetrennt. Übrig blieb eine Fläche von rund 1.300 m², die zu klein für eine landwirtschaftliche Nutzung ist. Die Dorheimer Kirchengemeinde als Eigentümer bot dem NABU Friedberg das Teilgrundstück zur Pacht an. B.Alberternst präsentierte verschiedene Fotos, die seit der Übernahme 2017 die Bearbeitungsschritte bis heute zeigen. Vorbereitet wurde die Fläche unentgeltlich von der Familie Weisensee mit ihren Landmaschinen. Anfang September 2017 erfolgte dann die Einsaat und bis ins Frühjahr 2018 entwickelte sich auch eine farbige Blumenwiese mit Klatschmohn und Kornblume.

  Der trockene Sommer ließ dann aber alles verdorren. „Auf unseren Rat hin ließen die NABU-Aktiven sich die Fläche in Ruhe entwickeln“, so Alberternst. „Und wie richtig das war, zeigt das heutige schöne Bild.“ Neben Fragen zur richtigen Vorbereitung einer Blumenwiese, wurden viele Fragen zur Pflege und zum Saatgut gestellt. Bei der Pflege ist es wichtig, den Wiesenpflanzen Raum zu geben. Das bedeutet Verzicht auf jegliches Düngen. Nur dann haben die Pflanzen die Chance, sich gegen schnell wachsende Gräser zu behaupten und durchzusetzen. Gemäht werden sie nur 1 bis 2mal pro Jahr. Die Entnahme der Mahdgutes ist aber entscheidend für diese sich dauerhaft tragenden Blumenwiesen.

  Zur Einsaat eignet sich das sog. Regiosaatgut, das von Wildpflanzen aus der jeweiligen Region gewonnen wurde. „Diese Pflanzen haben sich über lange Zeit an die Standortverhältnisse angepasst“, führt Alberternst aus. „Vereinfacht ausgedrückt – eine Pflanze aus Bayern wird sich eher in Bayern als in Hamburg wohlfühlen.“ Zudem bestehen enge Wechselbeziehungen zwischen diesen Pflanzen und den heimischen Insekten. Bevor die Besucher dann noch die von der Familie Schäfer angebotenen Erfrischungen zusprachen, nutzten diese noch die Gelegenheit, die Blumenvielfalt in Augenschein zu nehmen.

18. Mai - Führung zu einigen Grünflächen in Friedberg

Im Rahmen der Aktionswochen gegen das Insektensterben trafen sich 25 Teilnehmer an der Friedberger Freizeiteinrichtung Junity, um mit dem Biologen und Vegetationskundler Dr. Stefan Nawrath die städtischen Grünflächen unter die Lupe zu nehmen. Er hatte einen kleinen Blumenstrauß mit einigen typischen Wiesenblumen dabei, die es zu suchen galt. Darunter die Margerite, die eigentlich massenhaft in Wiesen vorkommen sollte. Wie wichtig die Blumen für Insekten sind, hatte Roland Günter wenige Tage vorher in seinem Multivisionsvortrag in der Stadthalle noch eindrücklich dargelegt. Obwohl der Weg bis zu den 24 Hallen an verschiedenen Wiesen vorbeiführte, war keine der Blumen anzutreffen. Stattdessen hochwüchsige Fettgräser, die keinen Platz für die Wiesenblumen lassen. Diese bevorzugen magere Böden ohne die starkwüchsigen Konkurrenten.

 

  Wie kommt es zu dieser Artenarmut, obwohl die Flächen nicht gedüngt werden? Ursache ist die heute übliche Mahd mit sogenannten Mulchmähern, bei denen die Aufwüchse nur noch zerkleinert und vor Ort liegen gelassen werden, statt sie abzutransportieren. Dadurch reichern sich Nährstoffe an. Die Wiesen sehen ebenso aus wie jene, die die Landwirtschaft intensiv düngt. Will man, dass Wiesen artenreich und vielfältig sind, muss der Aufwuchs von der Fläche abgeräumt werden. Gegen Ende der Begehung konnten die Teilnehmer aber dann doch noch eine blütenbunte Wiese bewundern, die auf dem Gelände der Kinderfarm Jimbala mit finanzieller Unterstützung des Wetteraukreises mit regionalem Wildsaatgut eingesät wurde. Solche bunten Wiesen könnten auf allen Grünflächen wachsen, wenn man sie naturverträglich mähen würde. Eine weitere Blumenwiese von 2500 qm wurde vor wenigen Wochen auf dem Gelände des angrenzenden Begegnungsgartens angesät.

 

  Den Abschluss fand die Begehung mit angeregten Gesprächen bei Kaffee und Kuchen im interkulturellen Garten. Der Referent drückte die Hoffnung aus, dass die Stadt Friedberg auf vielen Grünflächen auf eine solche Bewirtschaftung umstellen werde.

12. Mai - Vogelstimmenwanderung in Dorheim

Um es vorweg zu nehmen, die diesjährige Vogelstimmenwanderung ergab 33 beobachtete Vogelarten. Weitere zwei konnten vermutlich gehört werden, so dass sich die Zahl der Arten auf 35 erhöht. Scheinbar ein zufriedenstellendes Ergebnis also? „Nein. Wir beobachten seit einigen Jahren, dass die Zahl der Individuen vieler Arten rückläufig ist und einige „Allerweltsarten“ nur noch selten oder nicht mehr da sind“, sagt Axel Müller, Pressesprecher des NABU Friedberg. Die Gründe dafür sind vielfältig und haben vor allem mit der Zerstörung der Lebensräume und unserer Lebensweise zu tun. Eine große Rolle spielt der Mangel an geeigneten Futterquellen wie z.B. Insekten bei der Aufzucht der Jungen.

 Trotz ungünstiger Wetterbedingungen gab es  etliche schöne Erlebnisse. Hennig Stahl als Referent spannte einige der 14 interessierten Frühaufsteher unmittelbar ein. So wurde die Beobachtungsliste von Teilnehmern geführt. Andere bekamen Vogelführer zum Nachschlagen oder ein I-Pad zum Vorführen der Vogelstimmen in die Hand. Zu den bemerkenswerten Beobachtungen gehörten eine Goldammer sowie – vermutlich – eine Rohrammer. Auch ein Kuckuck, der zu den großen Verlierern des Klimawandels zählt, ließ seinen Ruf ertönen. Ebenso die inzwischen selten gewordenen Mehl- und Rauchschwalben sowie ein Gartenrotschwanz zählten zur Beobachtungsstrecke. Besondere Freude bereiteten mit ihrem Gesang eine Nachtigall sowie ein Zaunkönig, der eine ganze Zeit unweit der Gruppe auf einem Baum saß und sein Lied schmetterte. 

 Was haben wir vermisst? Zum Beispiel waren weder eine Bachstelze, eine Feldlerche noch ein Rebhuhn zu beobachten. Und das obwohl die Wanderer durch deren typische Lebensräume zogen. Auch Mauersegler, echte Kunstpiloten, fehlten völlig. „Ob sich das Rad zurückdrehen lässt, hängt einzig und alleine von uns ab. Schaffen wir es, die für diese Tiere erforderlichen Lebensbedingungen zu erhalten, haben sie eine Chance“, so Müller.  Auf dem Rückweg wurde noch eine völlig entkräftete junge Brieftaube gefunden. Ein Züchter – zufällig in der Gruppe dabei – nahm das Tier unter seine Fittiche und rettete ihm das Leben. So nahm die Vogelstimmenwanderung noch ein versöhnliches Ende.

5. Mai - Botanische Wanderung bei Ossenheim

Foto: Rainer Hofmann
Foto: Rainer Hofmann

Schon traditionell rufen der Kultur- und Traditionsverein und der NABU Friedberg zu einer gemeinsamen botanischen Wanderung . Dieses Jahr trafen sich rund 30 Teilnehmer am Start, dem Rastplatz am Ossenheimer Wäldchen, ein. Geführt von Dr. Stefan Nawrath, ging es dann ein Stück am Wäldchen entlang, auf eine Waldwiese und schließlich an den Rand einer Streuobstwiese.  Nawrath erläuterte jeweils typische Pflanzen in den einzelnen Biotopen, machte aber auch deutlich, dass längst nicht mehr alles im Lot ist. Viele Wiesenflächen werden heute nicht mehr bewirtschaftet, wie es aus Umweltgesichtspunkten und im Sinne der Artenvielfalt erforderlich wäre. Dünger- und Pestizideinsatz oder auch Mulchen statt Mähen zeigen deutlich ihre Spuren und lassen eine "rein grüne Vegetation" entstehen. Wiesenblumen, die dem dichten Grasbewuchs unterlegen sind,  verschwinden und mit ihnen Insekten, die wiederum ein Teil der Nahrungskette darstellen.  Für unsere heimischen Singvögel ein großes Problem, denn sie benötigen zur Aufzucht der Jungen Insekten. Ein großes Problem stellen inzwischen auch die Steingärten dar, denn was soll hier gedeihen? Pflanzen, Insekten, Tiere? Ein weiteres Beispiel, wie wir Menschen langsam aber sicher unsere Natur zerstören! Über die Bundestraße 275 ging es dann aus dem Ort heraus und durch die Felder hin zur Hütte am Lettkippel. Dort warteten dann Getränke und Wurst vom Grill auf die Teilnehmer.

4. Mai - 4. Pflanzen-Tauschmarkt

Anfang Mai, schon immer Zeit, den Garten nach den Wintermonaten wieder in Form zu bringen. Folglich gibt es in der Region viele Gartenmärkte mit großem Angebot. Trotz der Konkurrenz und des am Vormittag sehr schlechten Wetters war der vom NABU Friedberg veranstaltete vierte Tauschmarkt wieder ein voller Erfolg. Ruth Müller, NABU-Vorstand: „Wir waren überrascht, wie viele Besucher zu unserem Tauschmarkt kamen und vor allem, wie vielfältig das Angebot an Pflanzen war.“

 Angeboten wurden neben Salat- und Gemüsepflanzen auch Zimmerpflanzen sowie verschiedenes nützliche Gartenzubehör. Insbesondere gab es eine Vielzahl an heimischen Blütenpflanzen und Stauden, die unter anderem von Stefan Nawrath gezogen und zum Tausch mitgebracht wurden – auch das ein Zeichen, mit welch einfachen Mitteln ein Beitrag gegen das Insektensterben jeder leisten kann. Neben dem breiten Angebot an heimischen Blütenpflanzen standen auch viele Informationen zur Gestaltung von insektenfreundlichen Garten- oder Balkonelementen bereit. Ob ein ganzes Beet, eine Blumenleiter oder auch nur ein bunter Topf für Balkon oder Fensterbank, alles das hilft unserer heimischen Tierwelt. Der NABU verteilte außerdem kleine Samentütchen mit denen jeder in seinem Garten einen Blühstreifen anlegen kann. Auch auf die anstehenden Aktionswochen gegen das Insektensterben, zu denen sich ein breites Bündnis verschiedener Gruppen und Initiativen zusammengeschlossen hat, wurde hingewiesen. Den Auftakt dieser Aktionswochen bildet ein Multivisions-Vortrag „Wunder Welt Wiese“, der am 16.Mai in der Stadthalle Friedberg gezeigt wird.

 Neben dem Austauschen von Pflanzen und Informationen hat das Team des NABU Friedberg natürlich auch wieder für das leibliche Wohl gesorgt. So gab es Kaffee, Streuobstwiesen-Apfelsaft vom Wingert und Kuchen. Die Idee eines Tauschmarktes ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Die Besucher kamen auch aus Butzbach und Rosbach und sogar aus dem Main-Kinzig-Kreis nach Friedberg. Nach dem Erfolg der bisherigen Veranstaltungen plant der NABU Friedberg bereits wieder einen „Herbst“-Tauschmarkt, der für Samstag, den 7. September, geplant ist. Selbstverständlich werden wir Details über die lokale Presse sowie im Internet www.NABU-Friedberg.de rechtzeitig ankündigen.

 

6. April - Amphibien-Exkursion

Die vom NABU Friedberg angebotene Amphibien-Exkursion führte entlang eines Teils des Amphibien-Lehrpfades am Winterstein. Knapp 20 Teilnehmer konnten Ruth Müller und Klaus Heinold, beide vom NABU Friedberg, begrüßen. Zunächst ging es dann entlang der alten Panzerstraße durch ein Waldgebiet. Hier waren vielfach Spuren der Schwarzkittel zu sehen. Auch einige kleinere Feuchtbiotope befinden sich auf beiden Seiten des Weges, die als Lebensraum für den Feuersalamander dienen können.  Obwohl schon Beobachtungen dieses Lurches gemacht wurden, ließ sich an diesem Abend keiner blicken.

 Weiter ging es dann auf eine kleinere Anhöhe westlich vom Winterstein. Hier bot sich ein wunderschöner Ausblick über die Hügel des Taunus. In der jetzt offenen mageren Wiesenlandschaft mit Gebüsch- und Baumgruppen liegen verschiedene kleinere Tümpel, dem eigentlichen Ziel dieses Abends. Hier fiel zunächst auf, dass trotz des Regens der vergangenen Tage wenig Wasser in den Tümpeln stand – Folge des Dürresommers 2018. Es gelang schließlich neben verschiedenen, im Wasser lebenden Insekten die ersten Molche zu sichten. Waren es zunächst Bergmolche, die zu beobachten waren, fanden sich an anderen Stellen auch die größeren Kammmolche. Schließlich gelang es dann noch einen Laubfrosch, eine nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Art, an einem der Tümpel aufzustöbern. Wie viele andere Arten treffen ihn vor allem die Zerstörung seines Lebensraumes, Umweltgifte und der Straßenverkehr. Anders als bei der letztjährigen Wanderung konnte dieses Mal aber keine Gelbbauchunke, die hier ebenfalls noch vorkommt, gesichtet werden.

 Ein besonderes Augenmerk legten die Ehrenamtler vom NABU Friedberg auch noch auf den Zustand der offenen Grasflächen. Leider fanden sich größere Flächen, die gemulcht wurden. Leider blieben viele Abschnitte liegen und bilden eine dichte Decke, die Leben darunter erstickt. „Würden die Abschnitte entfernt könnten sich ein reges Insektenleben entwickeln und einen weiteren kleinen Beitrag gegen das Insektensterben liefern und so auch den Amphibien helfen würde“, so Ruth Müller.

12. März - Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung stand ganz im 40jährigen Vereinsjubiläum. Im Winter 1978 wurde die Gruppe gegründet. Peter Kretschmer und Klaus Heinold,  damalige Gründungsmitglieder, waren anwesend und wurden mit der Vereinsnadel "40 Jahre dabei" besonders geehrt. Die Ehrungen der nicht anwesenden Gründungsmitglieder wurde inzwischen nachgeholt.

Ruth Müller, Sprecherin des Vorstands, berichtete über die Aktivitäten des NABU Friedberg, Christian Zöll über die Kassenentwiclung. Auf Vorschlag der Kassenprüferinnen Inge Schenk und Maren Leinert wurde  schließlich der Vorstand entlastet. Es folgte noch der Ausblick, der wiederum von Ruth Müller vorgetragen wurde. Bau einer Hütte, die Übernahme des nicht mehr benötigten Trafoturms in Dorheim, die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und die Einführung eines runden Tischs zum Naturschutz, das sind u.a. die Herausforderungen für das Jahr 2019. Mehr Informationen finden Interessierte unter Pressemitteilungen sowie unter Tätigkeitsberichte.

9. März - Steinkauzwanderung

Wie seit vielen Jahren heißt es Anfang März - wo ist der Steinkauz. Viele Besucher wollten sich das nicht entgehen lassen. Doch leider kam es etwas anders als gedacht. Stürmisch war es schon den ganzen Tag - kein Wetter für Steinkäuze. Diese halten sich dann zumeist in ihren Nisthöhlen auf. Und so war es auch dann tatsächlich: Einmal meinten einige Teilnehmer, die Rufe eines Exemplars gehört zu haben. Ganz sicher haben wir aber Rufe von Goldammer, Elster, Bussard und noch einiger anderer Vögel gehört. Und gesehen haben wir dann noch das Storchenpaar auf der Schegwiese. Kurz vor Erreichen des Ziels - am Kreistierheim - fing es dann an zu schütten. Trotz allem war die Stimmung gut und als dann noch "Versorgungswagen" mit heißem Apfelwein und Apfelsaft sowie frischem Brot mit selbst gemachten Brotaufstrichen kam, waren dann alle zufrieden.  

23. Februar - Müllsammeln "Saubere Sache - wir für unsere Stadt"

Besonders erfreulich, dieses Jahr haben sich mehr als 200 Friedberger Bürger als Privatpersonen oder über Vereine an der diesjaährigen Sammelaktion teilgenommen.  Ein tolles Ergebnis. Und die Stadtverwaltung hatte alles trefflich organisiert - Dirk Antkowiak, Marion Götz und stellvertretend für alle beteiligten Mitarbeiter soll Hans-Peter Schad genannt werden.

In Dorheim, für das der NABU Friedberg die Organisation übernommen hatte, waren außer dem NABU auch der Reiterverein, die Kleingärtner, die Freiwillige Feuerewehr, der Angelsportverein Dorheim, die Sängermeinschaft sowie Vertreter der örtlichen SPD und der CDU waren akiv. Auch die NABU Kindergruppe sowie einige Privatpersonen halfen fleißig mit.

 Unmengen an Kleinmüll wie Flaschen oder  Plastikverpackungen verschandelten die Natur. Es gab aber auch größere Teile wie 16 PKW-Reifen oder der Reifen eines Traktors wurden gefunden. Daneben - wie eigentlich in all den letzten Jahren auch - Autobatterien und sogar ein Kanister mit Resten von Altöl lagen herum. Kurios auch der Fund eines Waffenschrankes mit eindeutigen Anzeichen eines Aufbruchs , den die Angler aus der Wetter fischten. Müll-Hotspots waren der Dorheimer Bahnhof, ein total vermülltes Grundstück am Wingert mit einer kurz vor dem Zusammenbruch stehenden kleinen Gartenhütte sowie die innerörtlichen Bereiche der Wetter. Und natürlich die Straßenränder wie z.B. die Auffahrt zur Umgehungsstraße in der Nähe des EDEKA-Marktes.

 NAch dem Sammeln stand dann das gmeinsame Mittagessen im Dorheimer Hof an, dei dem sich die Gruppen aus den verschiedenen Ortsteilen austauschen konnten. Mehr Bilder sind in der Bildergalerie abgelegt.

16. Februar - Obstbaumschnittkurs

Obstbäume im Regen schneiden, das macht keinen Spaß. Glücklicherweise zeigte sich das Wetter am vergangenen Samstag von seiner besten Seite. Strahlend blauer Himmel und frühlingshafte Temperaturen – die äußeren Rahmenbedingungen waren ebenso hervorragend wie die Stimmung der Teilnehmer. Die Organisatoren vom NABU Friedberg waren ob der großen Nachfrage überrascht und mussten – schweren Herzens – etlichen Interessenten absagen. Ruth Müller vom NABU Friedberg: „Wir haben 40 Anmeldungen für diesen Kurs erhalten, mehr konnten wir beim besten Willen nicht mehr annehmen.“

 Nach einer kurzen Begrüßung übernahm Jürgen Faust, erfahrener Gärtner und langjähriges NABU-Mitglied, die Leitung. Zunächst gab es viele Informationen zu den erforderlichen Werkzeugen sowie zur Arbeitssicherheit. Und schon ging es direkt an die Obstbäume. Gibt es Unterschiede beim Schnitt unterschiedlicher Obstbaumsorten? Sind es junge oder alte Bäume? Wie sieht der Baum derzeit aus, welche Form sollte er idealerweise haben? Welche Äste sollten herausgenommen, welche gilt es zu erhalten und zu stärken? Alles Fragen, die Faust ausführlich beantwortete und an den Bäumen schließlich auch demonstrierte. Mit einer Vielzahl von Informationen versorgt, ging es dann in eine Pause. Und da wartete für die Teilnehmer zu deren Überraschung ein kleines Buffet. Kaffee, Apfelwein und Apfelsaft – natürlich vom Dorheimer Wingert – dazu Kuchen und frisches Brot mit verschiedenen Aufstrichen gab es zur Auswahl.

 Frisch gestärkt ging es ans Selbermachen. Zunächst zögerlich, dann aber forsch, griffen die Teilnehmer zu Leiter, Säge und Schere. Bei Fragen und Zweifeln stand ja immer noch Jürgen Faust mit fachlichem Rat bereit. Am Ende waren mehr Bäum wieder in Form gebracht. Übrig blieben etliche Reisighaufen. Viele Teilnehmer sprachen dem Referenten, aber auch den Organisatoren vom NABU Friedberg großes Lob für die gelungene Veranstaltung. Etliche Anfragen liegen bereits für den nächsten Schnittkurs vor. Dieser wird am 29.Juni 2019 ebenfalls am Dorheimer Wingert stattfinden.

13. Januar - Spaziergang in die Dorheimer Vergangenheit

Im Hintergrund das Schloss
Im Hintergrund das Schloss

Dorheim, vor fast 1.250 Jahren urkundlich erwähnt und damit ältester Stadtteil von Friedberg, hat einige „historische Perlen“ zu bieten, auch wenn kaum jemand heute davon Kenntnis nimmt. Ortsvorsteher Dr. Klaus Rack und Ruth Müller, Sprecherin des NABU Friedberg, nahmen das zum Anlass, den traditionellen Grenzgang zum Jahresbeginn einmal etwas anders zu gestalten. "Angesichts des eher regnerischen Wetters waren wir üerrascht, fast 40 Gäste begrüßen zu können", sagte Ruth Müller.

 Den Marktplatz dominieren 2 Gebäude, das ehemalige hanauische Amtshaus, heute Kindergarten, und das Schulgebäude von 1908. Der Marktplatz selbst ist heute eher "autogerecht" umgebaut. Früher befanden sich neben der kürzlich gefällten ca 140 jährigen Eiche auch das Denkmal an die Kriegstoten.  Die heutige Bäckerei Migot gehörte früher als Hofbäckerei zum Schloss. Das historische Zentrum mit dem ehemaligen Wasserschloss wird eingerahmt von zwei der drei bedeutenden Gutshöfe. Der Dritte liegt etwas abseits an der Straße Richtung Fauerbach. Diesem Hof entstammt der Abgeordnete im Landtag des Großherzogtums Hessen Karl Breidenbach. Ihm hat der Ort nach einem Fastunfall hessischer Minister 1907 die örtliche Beschrankung des Bahnübergangs der Horlofftalbahn zu verdanken. Bereits 1897 wurde die Anbindung über Friedberg nach Frankfurt und Gießen geschaffen und sorgte für einen deutlichen Aufschwung des Ortes.

 Ein Kuriosum dann an der Bergwerkstraße/Carl-Pfeffer-Straße. „Leider ist den Verantwortlichen bei der Beschilderung ein peinlicher Fehler unterlaufen,“ erläuterte Rack. Pfeffers Vorname lautete „Karl“, dafür schrieb sich der Namensgeber der Karl-Ulrich-Straße mit „C“. „Ändern wollte das aber auch niemand mehr – also leben wir weiter mit einer Ungenauigkeit,“ so Rack weiter.

 Historisch gab es zwei verschiedene protestantische Kirchengemeinden, eine reformierte mit Sitz in der Johanniskirche und eine lutherische mit der heute nicht mehr vorhandenen Georgskirche. 1953/54 wurde dann noch die katholische St. Anna Kirche in Dorheim errichtet. Etwas umfangreicher waren die Erläuterungen an der um 1750 gebauten Georgskirche, die lange parallel zu der evangelisch-reformierten Gemeinde mit der Johanniskirche genutzt wurde. Danach wurde es zum Kinderhort - im Volksmund die „Kinnerschul“ genannt.

 War Dorheim in der Region besonders bedeutend? Die Schlossherren hatten bis weit ins 16. Jh. den Vorsitz im kaiserlichen Wassergericht der Wetterau. Lange gehörte auch die früher unbedeutende Gemeinde Nauheim zum Amt Dorheim. Und es gibt Hinweise darauf, dass sich Georg Büchner auf seiner Flucht kurzfristig in Dorheim aufhielt. Nach einem Abstecher zum Friedhof ging es dann zur Johanniskirche. Rack wies dort auf die Besonderheiten hin, so steht der Glockenturm neben der Kirche. Im Inneren konnten dann 2 alte Glasfenster mit den Motiven Geburt und Kreuzigung Jesu bewundert werden. Bei den Renovierungsarbeiten freigelegt wurden alte Malereien an dem Chorgestühl. Auch auf die Orgel sowie diverse Grabplatten wies Rack noch hin. Schließlich ging es dann zum Wohnhaus der Familie Rack, wo der Abschluss des gelungenen Sonntagsspaziergangs mit Ruth Müllers selbstgebackenen Plätzchen und Stollen stattfand. Der dazu gereichte heiße Apfelsaft und -wein wurde ebenso dankend angenommen. Weitere Bilder sind in der Bildergalerie zu sehen. Ausführliche Informationen zu der Geschichte des Ortes sind enthalten in der Chronik

"1225 Jahre Dorheim – Geschichte und Geschichten eines alten Dorfes von 775 bis heute"